Michael Patrick Kelly

Tourismusmarketing im Alb-Donau-Kreis weiter intensiv und vielfältig unterwegs

Zum 25. Messeauftritt des Alb-Donau-Kreises auf der Touristikmesse CMT in Stuttgart (11. bis 19. Januar 2020) hat die Tourismusförderung des Landkreises ihre neu gestaltete Webseite freigeschaltet (www.tourismus.alb-donau-kreis.de). Mit dem Relaunch verbunden ist, neben einem neuen Layout und einer übersichtlicheren Themendarstellung, auch ein neues Online-Gastgeberverzeichnis mit direkter Buchungsfunktion. Diese auch Smartphone taugliche Webseite und weitere Neuerungen stellten Landrat Heiner Scheffold und die Touristikfachleute des Landratsamts auf einem Pressegespräch am 9. Januar 2020 im Haus des Landkreises in Ulm vor. Mit dabei waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden, die gemeinsam mit dem Landkreis auf der CMT präsent sein werden – am großen Gemeinschaftsstand der Schwäbischen Alb.

Landrat Heiner Scheffold sagte zur Tourismusstrategie des Landkreises: „Wir sind in der Förderung des Tourismus intensiv und breit unterwegs. Vielfalt und Nachhaltigkeit prägen den Tourismus im Alb-Donau-Kreis“. Dass man dabei auf Qualität, Neuerungen und Verbesserungen setze werde exemplarisch sichtbar durch die neue Webseite, aber auch durch die Anstrengungen im Radtourismus oder bei der neuen alb-weiten Gästecard, der „Albcard“, erklärte Landrat Scheffold.

Attraktive Routen für den Radtourismus

Beim Radtourismus konnten vor allem zwei Touren das Freizeit-Angebot im Alb-Donau-Kreis erweitern. Im September 2019 öffnete der neue Eiszeittäler-Radweg. Er verbindet auf 75 Kilometer Länge die Welterbe-Höhlen im Achtal und im Lonetal, die Präsentationsorte der Eiszeitkunst (in Blaubeuren, Niederstotzingen und Ulm) sowie auch das Welterbe-Steinzeitdorf Ehrenstein (Blaustein/Alb-Donau-Kreis).

Die „Berg-Bier-Tour“, als Kooperationsprojekt des Alb-Donau-Kreises, der Städte Ehingen und Münsingen sowie der Berg-Brauerei in Ehingen, wurde vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) mit 4 Sternen bewertet. Das Zertifikat wird am 12. Januar 2020 auf der Touristikmesse CMT überreicht. Zertifiziert sind bereits der Albtäler-Radweg (führt durch die Landkreise Alb-Donau, Göppingen und Heidenheim) sowie durch den Alb-Donau-Kreis führende Fernradwege.

In Arbeit ist auch eine Mountainbike-Konzeption. Sie hat zum Ziel, attraktive und anspruchsvolle Strecken im Landkreis für diese wachsende, jüngere touristische Zielgruppe zu entwickeln; gleichzeitig aber sensible Naturbereiche vor „wildem“ Biking zu schützen.

„AlbCard“ kommt im April – albweit

Am 1. April 2020 ist der Start der digitalen und flächendeckenden Gästekarte, der „AlbCard“ im Gebiet des Schwäbische Alb-Tourismusverbands. Mit der „AlbCard“ ist eine kostenfreie Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs möglich. Alle sieben betroffenen Verkehrsverbünde beteiligen sich daran. Außerdem ermöglicht die Karte den Gratiseintritt in rund 70 touristische Attraktionen und Einrichtungen. Auch die Landkreise, darunter der Alb-Donau-Kreis beteiligen sich daran – mit einer Anschubfinanzierung von jeweils 21.000 Euro.

Die „AlbCard“ ist, flächenmäßig gesehen, bundesweit das derzeit größte und leistungsstärkste Gästekartensystem für touristische Übernachtungsgäste.

Übernachtungen bleiben deutlich über 500.000

Zum vierten Mal in Folge kann der Alb-Donau-Kreis auf Übernachtungszahlen im Tourismus von deutlich mehr als 500.000 blicken. Zwar liegt die endgültige Bilanz für 2019 noch nicht vor; die Fachleute erwarten aber ca. 520.000 Übernachtungen als Bilanz des Jahres 2019. Das wären zwar etwa 5 Prozent weniger als im Rekordjahr 2018. (Damals waren es gut 547.000 Übernachtungen.) Allerdings bleibt die Zahl auf anhaltend hohem Niveau und klar über einer halben Million. Seit 2000 haben sich die Übernachtungszahlen im Landkreis nahezu verdoppelt.

Diese Daten beinhalten allerdings nicht alle touristischen Übernachtungen. Denn statistisch werden nur Übernachtungsbetriebe ab zehn Betten berücksichtigt. Etwa die Hälfte der rund 200 Beherbergungsbetriebe (Ferienwohnungen, Pensionen) im Landkreis verfügen aber nur über eine Kapazität von weniger als zehn Betten. Real gesehen sind deshalb deutlich höhere Übernachtungszahlen für den Alb-Donau-Kreis anzunehmen, als die amtliche Statistik tatsächlich ausweist. Geschätzt kommen zum Gesamtergebnis auf diese Weise noch 140.000 Übernachtungen hinzu.

Wertschöpfung durch Tourismus im Landkreis

Die touristische Wertschöpfung im Alb-Donau-Kreis ist stark. Im Landkreis werden jährlich im Tourismus Bruttoumsätze von rund 250 Millionen Euro erzielt; davon 66 Millionen Euro durch Übernachtungsgäste und 184 Millionen Euro durch Tagesbesucher. Rund ein Fünftel der Gäste kommt aus dem Ausland, vor allem aus den Niederlanden, Belgien, Polen, Österreich, Großbritannien und der Schweiz.

Einen guten Wert kann der Alb-Donau-Kreis, der über keine Bäder-Kurorte und Kureinrichtungen verfügt, bei der Aufenthaltsdauer pro Gast vorweisen. Sie liegt bei 2 Übernachtungen, anders gesagt: bei 2 bis 3 Tagen Verweildauer.

Qualifizierte Gästeführer im Welterbegebiet im Einsatz / Förderantrag für Beschilderung gestellt

Die für das UNESCO Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ tätige Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung kann auf mittlerweile 20 qualifizierte Gästeführerinnen und Gästeführer für das Welterbegebiet blicken. Neben dem Thema Eiszeitkunst vermitteln sie den Gästen auch Informationen über Wald und Naturschutz sowie den Denkmalschutz.

Landrat Heiner Scheffold wies darauf hin, dass die Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung im vergangenen Jahr beim Land einen Antrag auf Förderung für ein Beschilderungssystem im Welterbegebiet des Ach- und Lonetals gestellt habe. Scheffold: „Ich bin optimistisch, dass wir dazu in diesem Jahr einen Förderbescheid erhalten.“

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